Im Jahr 1822 wird Liberia von einer amerikanischen Kolonialgesellschaft gegründet (The National Colonization Society of America), um dort freigelassene schwarze Sklaven anzusiedeln. Am 26. Juli 1847 wird Liberia eine unabhängige Republik. Liberia ist die erste afrikanische Nation, die Unabhängikeit erlangt.

1960 ist für Liberia der Beginn einer zwanzig Jahre dauernden Wohlstandsperiode, dies dank eingeräumter Konzessionen an multinationale Unternehmen (meist amerikanische und deutsche) zum Abbau der Erzvorkommen des Landes.

1989 lehnt sich die Nationale Patriotische Front von Liberia (NPFL), eine Oppositionsgruppe unter der Herrschaft von Charles Taylor, auf und ruft damit den ersten Bürgerkrieg hervor. Im Juli 1997 wird Charles Taylor zum Präsidenten der Republik gewählt.

1999 zeichnet sich durch einen erneuten Aufstand im Norden Liberias der Beginn des zweiten Bürgerkrieges ab. Erst 2003, nach dem Abgang von Charles Taylor, wird ein politischer Übergang unter Aufsicht der UNO organisiert. Im November 2003 wird die jetzige Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf gewählt.

Zwischen Ende 2013 und 2015 wird Westafrika von einer Ebola-Epidemie heimgeholt, welche in erster Linie Liberia, Sierra Leone und Guinea betrifft. Mehr als 28’000 Personen werden infiziert und mehr als 11’000 Personen verlieren dadurch ihr Leben. Liberia trifft dies hart und das Land leidet auch heute noch unter den sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Epidemie.

Die Lebenserwartung in Liberia wurde 2012 auf 57.4 Jahre geschätzt. Liberia importiert 90 % seines Reises. Der Mangel an Nahrungsmitteln ist ein ernsthaftes Problem. Das Land wird von Müttersterblichkeit und Krankheiten wie Tuberkulose, Durchfall und Malaria heimgesucht. Der Zivilkrieg endet 2003 und hat ca. 95% des Gesundheitssystems im Land zerstört. Danach vernichtet 2014 der Virus Ebola das Land und all seine sanitären Strukturen. Nach der Tilgung des Virus Ebola muss ein ganzes Gesundheitssystem wiederaufgebaut werden. Liberia leidet auch unter einem Mangel an medizinischem Personal. Nehmen wir das Beispiel eines Zahnarztes :

In der Schweiz haben wir ungefähr 5700 Zahnärzte für 8 Millionen Einwohner². In Liberia gibt es für 4 Millionen Einwohner 23 Zahnärzte³, von denen die Hälfte keine komplette Ausbildung absolviert haben. Stellt euch also 50 Zahnärzte für die ganze Schweiz vor ?!

Reis ist die wesentliche Grundlage der liberianischen Küche. Es ist das Grundnahrungsmittel des Landes. Die anderen üblichen Nahrungsmittel sind Maniok, Fisch, Bananen, Zitrusfrüchte, Kochbananen, Kokosnuss, Gemüse-Eibisch und Süsskartoffeln. Würzige Ragouts mit Habanero Pfeffer oder Scotch Bonnet Pfeffer (verschiedene Gewürzsorten) sind beliebt und werden mit Foufou verspiesen (Mehlbrei). Liberia hat traditionell auch eine von Amerika eingeführte Pâtisserie, welche einzigartig ist in Westafrika.